Das erste Buch Homers – Korrekturen

Release Date: 2013-03-29
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Das erste Buch Homers – Korrekturen

Der Romancier Christoph Hein, der unbestechliche Chronist der Gegenwart, der genaue Registrator der Widersprüche innerhalb der DDR, der Aufdecker der Schwachstellen der gesamtdeutschen Entwicklungen, wendet sich in seinem neuen Erzählwerk den Mythen, den Göttern, den Erzählungen von den Taten und Untaten der alten Welt zu. Dabei entdeckt Chr. Hein Spannendes: Kleine Korrekturen an den für unveränderlich geltenden Berichten über die Taten und Niederlagen der Götter und Titanen können deren Leistungen in ihr Gegenteil verkehren; sie zeigen, dass alles auch ganz anders hätte vonstatten gehen können, Sieger zu Verlierern werden können, gute Absichten sich umkehren, völlig neue Bedeutungen sich herauskristallisieren. Damit ist klar, dass die neuen Erzählungen von Christoph Hein ins Herz der Gegenwart zielen: Der Gang der Ereignisse lässt sich durch kleine Modifikationen in völlig andere Richtungen lenken. Und auch die Vergangenheit, als Fixpunkt der Gegenwart, verändert durch diese Neuerzählungen ihr Gesicht.

Nun hat Christoph Hein sechs dieser neuen Erzählungen eingelesen. Hinzu kommen, passender könnte es nicht sein, Lieder und Songs von Wenzel, sowie Instrumentalstücke der Trompeten von Troia! Selten gespielte Stücke von Purcell, eigentlich für Streicher notiert, nun eigens für diese Aufnahme von Michael Vogt für Bläser eingerichtet. Die Freundschaft zwischen Christoph Hein und Wenzel zeitigte bereits einige unverwechselbare Lieder, die auf der CD „Masken- Wenzel singt Hein“ aufgehoben sind. Wenzels Lieder geben dem Gespräch ein rhapsodisches Ambiente und verweben die Geschichten Christoph Heins mit Melancholie und dem Profanen. Wenzels Lieder erhalten neue Untergründe, neue Einsichten.