Auf dem Boden einer Kiste lag eine Tonbandspule; vor so vielen Jahren war die Stimme festgehalten worden. Ein altes Lied über DES SÄNGERS FLUCH. Heute erinnert es an allerlei. Eine Gesellschaft, die ihre Kultur nicht achtet und schützt, ist dem Untergang geweiht, das zumindest belegt uns die Geschichte. Und auch diese Ballade von Ludwig Uhland beharrt auf solcher Weisheit. In unserer momentanen Krise tritt dieses Dilemma deutlich zu Tage. In Bayern z.B. schließen Bibliotheken während Sexshops und Dekorationsgeschäfte offen bleiben können. In den gängigen Bekanntmachungen stehen Theater, Kulturstätten und Konzertsäle in einer Reihe mit Bordellen. Ist das ein Lob? Und wenn ja, für wen? Würde den Entscheidern von Heute nichts fehlen, wenn es die Kultur nicht gäbe?, Sie lassen sich gern bei den Bayreuther Festspielen sehen im Kamerafokus. Ruhmesgierig. Es geht nicht um die Leugnung der bestehenden Gefahr durch die Corona-Pandemie und notwendige Schritte zu ihrer Eindämmung. Aber die Schwerpunkte sind eigenartig gesetzt. (Immer muss man sich, gibt es kritische Anmerkung zur aktuellen Lage, zuvor bekennen: in der Inquisition zu Gott, im Sozialismus zur führenden Rolle der Arbeiterklasse, in der Demokratie zu freiheitlich-demokratischen Grundordnung und heute??? – zu Corona. Das tun wir hier also ohne „Wenn…“ und „Aber…“ Eine Gesellschaft, die ihre Kultur nicht achtet und schützt, lässt sich darauf ein, dass ihre Mitglieder verrohen und egoistisch verkommen. Daran erinnert dieses alte Liedchen.