An den Kindertischen
Der zweiundzwanzigste Wunsch in Bild, Text und Musik: „Ich möchte beim großen Fest/ An den Kindertischen sitzen…“ Die Kindheit ist eine kurze Zeit. (So zumindest sieht man es, wenn man nicht mehr in ihr lebt, sondern auf sie zurück blickt!) Von dieser knappen Zeit ist für Viele eine Menge im Smog des Lockdowns verschwunden. Die Kultur einer Gesellschaft lässt sich am Verhältnis zu ihren Hilfebedürftigen, Schwachen und Kindern messen. Der Gedanke bringt uns zum Erschrecken. Der Teufel, um ein altes Sprichwort meiner Großmutter zu bemühen, scheißt auch in der Pandemie auf den größten Haufen. Die Hüter einer elitären Gleichheit bekämpfen jegliche sprachliche Unkorrektheit mit twitternden Bombardements. Den Kindern im Dreck der Flüchtlingslager ist das ebenso egal wie denen im sozialen Abseits der reichen Demokratie. Die Einen haben recht und Rechte und die andern…? Ein Gedanke aus einem Gedicht von E.E. Cummings: „and even if it’s sunday may i be wrong/ for whenever men are right they are not young“ (Selbst sonntags möchte ich lieber im Unrecht sein/Denn wer immer im Recht ist, der ist nicht mehr jung.)