Verlorene Gelegenheiten
Nummer Einunddreißig.
Verlorene Gelegenheiten.
Text/Musik/Bass/Klavier/Gitarre/Perkussion/Gesang: Wenzel
Unter Verwendung einer Fotoserie von Norbert Kaltwaßer
© Matrosenblau 2021
Nummer Einunddreißig.
Verlorene Gelegenheiten.
Text/Musik/Bass/Klavier/Gitarre/Perkussion/Gesang: Wenzel
Unter Verwendung einer Fotoserie von Norbert Kaltwaßer
© Matrosenblau 2021
Ostern wollen wir Tango tanzen. Den SÜD-WEST TANGO von der CD: „WENN DIE REISIGFEUER BRENNEN“. Die CD mit den wunderbaren Bearbeitungen der Wenzel-Lieder durch Hermann Anders, arrangiert für das Ensemble SAMTBLECH: Simone Gruppe am Flügelhorn, Anne Mentzen am Horn, Hannes Hölzl am Euphonium und Georg Schwark an der Tuba. Leider ist diese Produktion durch die coronabedingte Verwüstung der Kulturlandschaft sang- und klanglos ins Abseits geraten. Das geplante Live-Konzert haben wir drei Mal verschieben müssen. Nun ist es ganz verschwunden. Aber die CD gibt es. Der Tango ist ein typischer Ostertanz. Seit vielen hundert Jahren wird er beim Eiersuchen in speziellen Gegenden des südlichen Westens getanzt. Auch Pinsel, Puppen, Hämmer, Zangen und Gabeln tanzen ihn gern, wie in unserem kleinen Film zu sehen ist. Frohes Osterfest und natürlich auch, um sprachlich korrekt zu bleiben: ein frohes Westerfest.
Die CD „Wenn die Reisigfeuer brennen“ ist unserem online Laden hier erhältlich: Matrosenblau.
Zum Frühlingsanfang unser 23. Lied: SO WIE ES WAR.
Eine Prise Melancholie für den März. Seit dreiundzwanzig Wochen hangeln wir uns von Pressekonferenz zu Pressekonferenz, von Statistik zu Statistik. (Die Wochen davor gar nicht gerechnet!) … ES IST EIN ALTER SPRUCH UND DOCH FÄLLT ER MIR WIEDER EIN: SO WIE ES WAR, WIRD ES NIE WIEDER SEIN…
Der zweiundzwanzigste Wunsch in Bild, Text und Musik: „Ich möchte beim großen Fest/ An den Kindertischen sitzen…“ Die Kindheit ist eine kurze Zeit. (So zumindest sieht man es, wenn man nicht mehr in ihr lebt, sondern auf sie zurück blickt!) Von dieser knappen Zeit ist für Viele eine Menge im Smog des Lockdowns verschwunden. Die Kultur einer Gesellschaft lässt sich am Verhältnis zu ihren Hilfebedürftigen, Schwachen und Kindern messen. Der Gedanke bringt uns zum Erschrecken. Der Teufel, um ein altes Sprichwort meiner Großmutter zu bemühen, scheißt auch in der Pandemie auf den größten Haufen. Die Hüter einer elitären Gleichheit bekämpfen jegliche sprachliche Unkorrektheit mit twitternden Bombardements. Den Kindern im Dreck der Flüchtlingslager ist das ebenso egal wie denen im sozialen Abseits der reichen Demokratie. Die Einen haben recht und Rechte und die andern…? Ein Gedanke aus einem Gedicht von E.E. Cummings: „and even if it’s sunday may i be wrong/ for whenever men are right they are not young“ (Selbst sonntags möchte ich lieber im Unrecht sein/Denn wer immer im Recht ist, der ist nicht mehr jung.)
Unser 21. Lied heißt JAHR UM JAHR. Unser Leben geht schrittweise vorüber. Tag um Tag. Jahr um Jahr. Auch wenn manche Jahre absonderlich spurenlos scheinen, als hätte uns jemand diese Zeit gestohlen. Dennoch läuft die Frist ab. Vor einem Jahr Anfang März gab es die letzten Konzerte, die letzten Lesungen zum Konrad-Wolf-Buch. Dann sollte die Premiere unserer neuen Edition „WENZEL: 107 Lieder“ zur Buchmesse stattfinden … Von da ab nahm das Jahr einen anderen Verlauf als wir glaubten. Wir wissen, was kam. Und nun? Es tauchten ein paar Wörter auf, die man vorher nicht gebraucht hat: Lockdown, Kernfamilie, Inzidenzwert, Systemrelevant, physische Präsenz… Das heillose Durcheinander hält sich wacker. Jahr um Jahr geht die Zeit fort und der Vers von Friedrich Hölderlin aus An die Parzen trägt fast schon konterreformistische Züge: Nur einen Sommer gönnt, ihr Gewaltigen!/ Und einen Herbst zu reifem Gesange mir,/ Daß williger mein Herz, vom süßen/ Spiele gesättigt, dann mir sterbe. …
Ob wir in diesem Jahr in Kamp in den Sommer tanzen können?
Im vorigen Jahr gehörte unser Fest zu den pandemischen Kollateralschäden trotz Verschiebung auf den August.
Alle Planungen waren dahin und unser Büro hatte eine Weile damit zu tun, die gekauften Eintrittskarten zurück zu erstatten.
Herzlichen Dank an dieser Stelle nochmals an jene, die ihre Tickets gespendet haben!
In diesem Jahr stehen die Zeichen immer noch nicht auf Entspannung. Viele Konzerte und Festivals im Juni sind bereits abgesagt. Wir wollen um unser Kamp-Festival mit allen Mitteln kämpfen. Und unser erstes Mittel lautet: wir verschieben den TANZ IN DEN SOMMER zu einem TANZ IM SOMMER. Wir planen (unter welchen Bedingungen wissen wir noch nicht!) das Konzert am 24. JULI 2021 in der Hoffnung, dass uns dieser eine Monat Verschiebung bessere Bedingungen verschafft.
Wir werden noch keine Karten verkaufen, geben Euch aber in Kürze über den Newsletter Bescheid, wie wir es machen.
Den Newsletter könnt Ihr hier auf der Webseite abonnieren.
Das 17. Lied unserer Anti-Corona-Sendung beschwört nun Götter und Geister, damit unser Plan aufgeht. BESCHWÖRUNGSLIED FÜR DAS KAMP FESTIVAL 2021 „Ob wir uns dann wieder treffen…. dort am Hafen ganz am Rande…“
Numero Sechzehn a): „Meine Katze ist ein Pazifist“ und Numero Sechzehn b): „Meine Katze ist ein Anarchist“ in ein und derselben Anti-Corona-Lied-Sendung am Ende des Januarmondes. Meine Katze nimmt die heroischen Tatsachen nicht zur Kenntnis. Sie weiß nichts von der grandiosen, patriotischen Impfoffensive noch vom Lockdown. Ihr fällt nur auf, dass ich ungewöhnlich viel zu Hause bin (genauer gesagt: immer!). Aber sie äußert sich zu dieser Tatsache nicht. Auch nicht zum Nawalny-Zirkus oder zur Assange-Tragödie. Sie lehnt auch FFP 2-Masken ab. Sie hat keine Theorie. Sie ist nur eigensinnig. Deshalb gibt es eben auch keine Polizeikatzen.
Nummer Fünfzehn unsrer Sendung / Hofft auf praktische Verschwendung. / Damals schon war unvergessen / Dass das Geld zu knapp bemessen / Heute wieder sind Almosen / Hoffnung für die arbeitslosen / Künstler in Corona-stillen/ Quarantänen wider Willen. / Dennoch werden wir mit Krachen / Eine neue Platte machen / Dafür sind in unsern Händen / Gut verankert alle Spenden / Dass sie nicht verstummt, die Welt. / Singt es hier nun: Gebt mir Geld!/ Wußten wirs doch schon einmal:/ Erst kommt das Fressen. Dann kommt die Moral.
(Ganz prosaisch möchten wir uns aber sehr herzlich für die Zuwendungen bedanken. In den letzten Wochen haben so Viele mit ihren Spenden geholfen, nicht nur unsere Haushaltsplanung ein wenig ins Lot zu bringen (wir haben kühn damit begonnen, an einer neuen CD zu arbeiten, die nach den Corona-Monden dann das Sonnenlicht erblicken soll. Und das kostet eben auch ein paar Scheinchen!). Aber vor allem haben wir eine große Solidarität gespürt, die uns ermuntert, fleißig zu sein. Es ist ein wunderbares Gefühl von Euch behütet zu werden. Habt Dank für Eure Grüße auf unserem Paypal-Konto, die herzlichen Worte neben den nicht minder herzlichen Zahlen.)
PaypalMe:
https://paypal.me/pools/c/8vef7tmKJ1
Die 14. Lieferung unserer Anti-Corona-Lieder-Sendung widmet sich dem Himmel, wo die Weine/ Kostenlos und üppig sind … Sie können helfen an manchem kalten Januartag in der Isolation, die man heute modern HOMEOFFICE nennt (überhaupt macht uns die Verenglischung der Unwirtlichkeit irgendwie cooler und innovativer. Zumindest geht das Englisch nach drei Gläsern Wein viel lockerer über die Zunge. Dann auch erträgt man vielleicht die gesammelten Prognosen unserer Vorgesetzten von März bis Februar mit einem gewissen Maß an Humor.) Diese Himmel sind ein Wunder / Und sie lohnen sich auch sehr,/ Denn der beste Grauburgunder/ Bildet dort ein großes Meer…
ZU KLUG FÜR DIESE WELT (ein neues deutsches Volkslied) bildet die Numero Dreizehn im Corona-Sendungs-Ablauf.
Der Eid des Orpheus wird eingehalten: so lange wir uns nicht bei Konzerten sehen können, liefern wir jeden Sonnabend ein kleines Liedchen und ein paar Bilder dazu.
Hoffen wir, dass diese Lied-Sammlung nicht noch all zu lange laufen muss, dass wir uns bald wieder „physisch präsent“ aber psychisch intakt verhalten können und die Schufterei endlich ein Ende findet…