Alter weißer Mann

Eine Pandemie jagt die nächste. Wir haben auch noch eine Pandemie der Sprach-Veränderungs-Wütigen, die im festen Glauben an eine historische Mission, Kommentatoren und Sender, Zeitungen und Politiker infiziert, um das Interesse an der Veränderung von Verhältnissen umzuleiten in ein Dogma zur Veränderung der Sprache. Da ist nicht von Belang, dass die Frauen hierzulande immer noch nicht das gleiche Geld verdienen wie die Männer, nein da ist von Belang, dass alle Spuren des Patriarchats aus der Sprache gelöscht werden sollen. Ein Trauerspiel. Eine Sprache, die sich nicht für die Poesie eignet, dient nur der Macht. Unser 40. Pandemie-Lied heißt, ganz nach einem neuen omnipotenten Schimpfwort: ALTER WEISSER MANN. (Haut in die Tasten, Sprachpolizisten und erregt Euch bitterlich! Im Twitter-Gewitter wurde ja schon manche Männ:In geschlachtet, die gegen das 66. Gebot der Sprachpolizei verstoßen hat: Du sollst die Sprache nicht achten!)